WERDER - „Ich liebe diese Stadt, es macht mir Spaß, Bürgermeister zu sein.“ Mit diesen Worten hat sich gestern der seit 20 Jahren amtierende Verwaltungschef der Stadt Werder, Werner Große (CDU), um eine erneute achtjährige Amtszeit beworben. Die Wahl ist für den 14. März angesetzt. Große hat einen Gegenkandidaten – Peter Kames (Freie Bürger). „Ich hätte gern mehr“, sagte der Bürgermeister. „Nur wenige Dinge machen alleine Spaß.“
Flankiert wurde Große vom FDP-Vorsitzenden Hans-Jörg Sgambin und Mario Haenecke vom Bürgerbund Töplitz. Beide unterstützen Großes Kandidatur. „Dieser bewährte Mann muss erhalten bleiben“, sagte Sgambin.
Große benannte als größtes Zukunftsprojekt die Ansiedlung der Blütentherme in den Havelauen und deutete sein zentrales Thema an: „solide Haushaltspolitik“. Das Bad-Projekt werde ausschließlich privater Natur sein und auf diese Weise „Risiko für den kommunalen Haushalt ausschließen“, so der CDU-Mann. Da 2019 die Mittel aus dem Solidarpakt auslaufen, setzt Große darauf, die Kreditverpflichtungen der Stadt bis zu diesem Zeitpunkt „auf null herunter zu fahren“ – sprich: alle Schulden zu tilgen. Schon jetzt sei die Höhe der Kreditverpflichtungen pro Einwohner mit 299 Euro eine der niedrigsten im Land (2003: 611 Euro). „Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott“, zitierte Große seine eigene Großmutter. Nach diesem Motto müsse Werder haushalten.
Der Bürgermeister setzt auf ein Bevölkerungswachstum – damit würde die Grundsteuer steigen. Derzeit hat Werder 23 429 Einwohner. Außerdem habe die Ansiedlung von Firmen wie Schuke Orgelbau und Promontan Niederspannungstechnik gezeigt, dass Werder ein gefragter Wirtschaftsstandort sei und auf längere Sicht mit höheren Gewerbesteuereinnahmen zu rechnen sei.
Einen Mangel an kleineren Wohnungen gebe es zu beheben, sagt Große. Gerade jüngere Menschen und Senioren suchten Wohnungen in der Größe um 50 Quadratmeter.
Nachdem die Schulen auf Vordermann gebracht worden seien, müssten jetzt Kitas saniert oder neugebaut werden, sagte das Stadtoberhaupt, etwa in Töplitz, wo man mit der Bausubstanz des aktuellen Gebäudes „nichts Vernünftiges mehr hinkriegt“.
Bei der von vielen Bürgern ersehnten Bahnunterführung unter der Phöbener Straße werde die Stadt „Druck machen“, so Große. Das Parken in der Stadt solle dauerhaft kostenlos bleiben. Schulsozialarbeiter und Streetworker will Große weiter finanzieren und gegen eine Abstufung der Polizeiwache zur Tageswache – ohne Nachtbesetzung – werde er entschieden kämpfen, versprach der Bürgermeister. (uw)