CDU-Fraktion bekräftigt Kritik am Land und fordert mobile Stauwarnanlagen
Die umfangreichen Baumaßnahmen auf der A10 animieren viele Verkehrsteilnehmer, die Ortsdurchfahrt Werder (Havel) als Stauumfahrung zu nutzen. Nach berechtigter Kritik hat das Land lediglich die Veränderung von Ampelphasen in Werder (Havel) geprüft und keine Verbesserung in Aussicht gestellt. Ernüchtert vom Engagement des Landes zeigten sich Dirk Lutze, Mitglied im für Mobilität zuständigen Ausschuss und Daniela Deichsel Mitglied des Ortsbeirates Phöben sowie sachkundige Einwohnerin. Sie bekräftigten nun die Kritik der CDU-Fraktion und formulierten eine konkrete Forderung:
Lutze erklärt: „Es ist schon etwas befremdlich, wenn das Land lediglich die Optimierung der innerörtlichen Ampelphasen prüft. Die Verkehrsbelastung überfordert schlicht die vorhandene Infrastruktur. Es gibt also nur wenig Potential für Optimierungen, die nicht zeitgleich zu Verschlechterungen an anderen Knotenpunkten führen. Das Ergebnis der Prüfung überrascht uns daher wenig.“
Lutze fordert: „Die Problemlösung muss deutlich früher ansetzen. Verkehrsteilnehmer müssen, bevor sie die Stauumfahrung durch Werder (Havel) wählen, auf der Autobahn über den Stau in der Stadt informiert werden. Da es im betreffenden Bereich der Autobahn keine stationäre Verkehrsbeeinflussung gibt, sollten Verkehrsteilnehmer mit mobilen Stauwarnanlagen vor Stau in der Ortsdurchfahrt Werder (Havel) gewarnt werden. Diese Stauwarnanlagen können flexibel zur Verkehrsbeeinflussung eingesetzt werden.
Deichsel unterstrich abschließend: „Wir erwarten hier deutlich mehr Engagement des Landes, denn der Zustand kann keinesfalls für die Dauer von zwei Jahren so hingenommen werden. Es ist auch weder eine übertriebene Forderung noch eine Sonderregelung. Im Zusammenhang mit einer vergleichbar großen und langfristigen Baumaßnahme auf der A11 finden sich diese mobilen Verkehrsbeeinflussungstafeln auf der B109, um die Verkehrsteilnehmer zu informieren und davon abzuhalten, den Stau zu verlängern.“
Hintergrund:
Der Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg teilte Anfang August über die Medien mit, dass ab Ende August zwischen der Havelbrücke bei Leest und der Abfahrt Potsdam-Nord auf einer Länge von knapp sieben Kilometer die Fahrbahn erneuert werden soll. Vier Brücken sollen zudem saniert werden. Die Maßnahme solle in drei Abschnitten bis Dezember 2022 durchgeführt werden und die Autobahn würde während dieser Zeit in beide Richtungen nur einspurig befahrbar sein, so der Landesbetrieb. Es sei mit Stau zu rechnen, hieß es lapidar. Die CDU-Fraktion hatte die fehlende Abstimmung des Landes mit der Stadt kritisiert und ein Umleitungskonzept gefordert.