„Schablonenhafte Vorschläge wie flächendeckend Tempo 30 lehnen wir ab.“
Für die CDU-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung Werder (Havel) erklären Dirk Lutze (CDU), Steffen Lehmann und Ingolf Sucker (FDP) die Ablehnung der Initiative für flächendeckendes Tempo 30 in der Innenstadt:Für die CDU-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung Werder (Havel) erklären Dirk Lutze (CDU), Steffen Lehmann und Ingolf Sucker (FDP) die Ablehnung der Initiative für flächendeckendes Tempo 30 in der Innenstadt:
Ingolf Sucker erläutert: „Die Vorschläge der Initiative Verkehrswende gehen leider an der Lebensrealität der Menschen vorbei. Sie würden sich nur zu Lasten der überwiegenden Mehrheit der Verkehrsteilnehmer in Werder realisierbar sein. Als FDP stehen wir jedoch für eine ausgewogene Verkehrsentwicklung, die ein flüssiges und sicheres Nebeneinander aller Verkehrsformen ermöglichen will. Die Freude der Anwohner in der Dr. Külz Straße, Potsdamer Straße oder der Brandenburger Straße an Tempo 30 steht beispielsweise der Frage des Bürgers aus Bliesendorf gegenüber, warum er künftig fast doppelt so lange zum Bahnhof braucht. Die Auswirkungen der Pförtnerampeln in Potsdam sollten jedem noch präsent sein.
Nach weiterer Prüfung sind wir daher zu dem Ergebnis gekommen, dass wir als Fraktion einen Beitritt der Stadt Werder (Havel) zum Bündnis nicht unterstützen können. Insbesondere die vom Bündnis geforderte Einführung von Tempo 30 als künftige Regelgeschwindigkeit in der STVO sowie die einseitige Parteinahme gegen den motorisierten Individualverkehr sprechen aus unserer Sicht gegen einen Beitritt.“
Steffen Lehmann ergänzt: „Die maßgebliche Forderung Tempo 30 flächendeckend im Innenstadtbereich einzuführen, lehnen wir entschieden ab. Gerade wir Werderaner haben in der Vergangenheit erleben müssen, wie inner- halb des Potsdamer Tellerrandes stattfindende Abwägungen große Nachteile auf die Verkehrssituation für die Werderaner hatten. Beispielhaft genannt seien an dieser Stelle nur die Dauerstaus an der Pförtnerampel oder die zunehmenden Tempo-30 Ausweisungen auf den mangels Havelspange für viele Werderaner unverzichtbaren Straßen zur Durchquerung Potsdams.“
Dirk Lutze abschließend dazu: “Die Lebenswirklichkeit einer flächenmäßig ausgebreiteten und auf die Anbindung beispielsweise an die Landes- und an die Bundeshauptstadt angewiesenen Kommune wie Werder ist nicht die eines Kietzes im Prenzlauer Berg, dessen Bewohner vielleicht tatsächlich ihren gesamten Alltag per Fahrrad bewältigen können, ohne massive Zeitverluste zu erleiden. Gerade Bürger in Umlandgemeinden wie Werder (Havel) leiden darunter, wenn immer mehr Städte ihre verkehrlichen Dinge nur mit Blick auf kommunale Belange regeln, ohne Alternativen auch nur annähernd angemessen berücksichtigt zu haben.“