100 Jahre Beschluss der Stadtverordneten zur Errichtung eines Heldenhains in Werder (Havel)
Vor einhundert Jahren – am 24. September 1920 – beschlossen die Stadtverordneten der Stadt Werder (Havel), den Heldenhain im Stadtwald anzulegen. Die Fraktionsmitglieder Walter Kassin und Stephan Hübner erläutern, wie die CDU-Fraktion diesen Gedenkort wieder stärker in der Erinnerungskultur verankern will.
Kassin erklärte: „In der Ausgabe 219 des General-Anzeiger vom 25. September 1920 heißt es: „Die Absicht der Stadt Werder, Ihre im Weltkriege 1914 – 18 gefallenen Mitbürgern ein bleibendes Ehrenmahl zu weihen, führte zur Erwägung, welche Art und welcher Ort hierfür geeignet seien. (…) In den Erdebergen von Werder ist ein für diesen Heldenhain geeignetes Gelände vorhanden, daß als ein Teil des hier im Entstehen begriffenen Stadtparkes sich diesen ungezwungen einfügen kann.“
Auf einem Rundplatz in den Erdebergen wurde dazu eine Friedenslinde gepflanzt. Um diesen Platz stellte man 12 Gedenksteine im Wechsel mit Pyramideneichen auf. Auf jedem der Steine wurden 20 bis 25 Namen eingraviert. So sollte der Ort an die 257 Söhne der Stadt, die im ersten Weltkrieg fielen, erinnern.“
Hübner ergänzte: „Dem Heimatkalender für den Kreis Zauch-Belzig aus dem Jahr 1927 ist zu entnehmen, dass die Gedenksteine von den Besitzungen des Herrn von Kaehne auf Petzow stammen und der Stadt geschenkt wurden.“
Kassin und Hübner erklären den Vorschlag der CDU-Fraktion: „Inzwischen sind die Inschriften durch die Witterung unleserlich geworden und allein durch Reinigung nicht lesbar zu machen. Die CDU-Fraktion schlägt nun zum 100jährigen Jubiläum des Beschlusses zur Errichtung des Heldenhains drei Maßnahmen vor, um diesen Gedenkort wieder stärker in das Bewusstsein der Bürger zu rücken:>
1.) Die Verwaltung wird gebeten, im Wege der laufenden Unterhaltung Möglichkeiten für eine mittelfristige Verbesserung des Umfeldes und Instandsetzung des Brunnens bis Mai 2021 zu finden.
2.) Die CDU-Fraktion hat für den Haushalt 2022/2023 bereits einen Antrag vorbereitet, um den Gedenkort grundlegend wiederherzustellen, insbesondere einschließlich einer lesbaren Wiederherstellung der Inschriften, bis spätestens zum 20. Mai 2023.
3.) Die CDU-Fraktion regt ein Schulprojekt für das Jahr 2021 für Schüler des Gymnasiums und der Oberschule an.
Durch Recherche von Namen und konkreten Einzelschicksalen unserer Mitbürger, die in den Weltkriegen umkamen, kann eine unmittelbare und bewusste Auseinandersetzung mit den drastischen, brutalen Folgen der Kriege erfolgen.“